Eine Broschüre der Tourismuszentrale östliches Weserbergland sagt:

Geimnisvolle Höhlen, romantische Burgen, historische Kulturstätten und zauberhafte Seen  – der neue -Wanderweg lässt Entdeckerherzen höher schlagen. Auf rund 80 Kilometern geht es auf Kammwegen zu spektakulären Klippen und naturhistorischen Besonderheiten mit weiten Ausblicken in die Landschaft. Dieser Weg zeichnet sich durch schöne Streckenführungen mit besonderen Einblicken in die Geschichte der Region aus.

Jede Etappe besticht durch Highlights – seien es Naturdenkmal, Aussichtsfelsen, historische Türme  oder Fachwerkstädte, Museen oder UNSECO-Weltkulturerbe.

Der gesamte -Hils-Weg kann in sieben einzelnen Etappen erwandert werden.

Diese Aussagen stimmen soweit, das kann ich bestätigen. Der Ith ist eine traumhafte Gegend. Viele, viele Kilometer naturbelassene Singletrails über Stock und Stein. Statt an sieben Tagen (Etappen) kann man den Ith-Hils-Weg aber auch an einem Tag – genauer gesagt in 11h43min (diese Zeit variiert abhängig vom jeweiligen Läufer etwas) – erlaufen.

Detlef Erasmus, aka running-paule.de, spukte die Idee von einem Lauf auf dem Ith wohl schon eine ganze Weile im Kopf herum. Letztes Jahr im September wurde dann ein Termin für April 2016 festgelegt und im Dezember konnte man sich für den Lauf anmelden. Ich hatte nur vage Bilder zum Ith im Kopf. Zuletzt war ich vermutlich um 1980 herum, anlässlich einer Klassenfahrt nach Eschershausen, als Grundschüler zum Wandern im Ith, aber mir war ziemlich schnell klar, da will bzw. muss ich mit …

Es gab zwei Optionen. Start um 06:00 Uhr und Laufen in einer Gruppe mit einem 14 Stunden Zeitlimit oder Einzel-Start um 08:00 Uhr mit einem 12 Stunden Zeitlimit. Start um 06:00 Uhr hätte Aufstehen um 03:00 Uhr bedeutet. Das ist nichts für mich als Nachteule. Außerdem habe ich auch bei den Eisenzwergen in den Hildesheimer Bergen für 80km mit 3500 Höhenmetern (und eigentlich bei allen meinen bisherigen 80km Läufen) gut unter 12h gebraucht. Also stand für mich fest: Start um 08:00 Uhr reicht. Ein wenig Verunsicherung entstand aber ca. 1 Woche vor dem Lauf. Ich bin ein ca. 47km langes Teilstück der Strecke (allerdings im Sightseeing-Modus) abgelaufen und habe dafür fast 8 Stunden gebraucht. Sehr anspruchsvolle Strecke. Somit war klar, wenn ich unter 12 Stunden bleiben will, darf ich nicht groß herumtrödeln. Und um es bereits vorweg zu nehmen, es hat gepasst. 82,2km mit 2400 Höhenmetern in 11h43min17s zeigt meine Uhr am Ende.

Dieser Lauf war wahrlich nicht die einfachste Möglichkeit seinen 100. Marathon (und 32. Ultra-Marathon) zu laufen (Nummer 1 war übrigens im November 2011). Kerstin hat dazu leckere Brownies mit einer 100 drauf gebacken. Jedoch haben wir schon vorher gescherzt, wie wir die Walnüsse umsetzen könnten, um aus der 100 wieder eine 99 zu machen, falls es doch nicht klappt. Zum Glück war das aber nicht notwendig

Vielen herzlichen Dank an Detlef + Cordula und seine vielen weiteren Helfer im Hintergrund, die diesen tollen Lauf auf die Beine gestellt haben. Es gab 5 Verpflegungspunkte, davon zwei, an denen es sogar warme Kost (Kartoffeln und Nudeln) gab. Top! Am Ende, zur After-Race-Party in der Salzhemmendorfer Therme, gab es dann nochmals ein Nudelbuffet und Salat. Ein Ultralauf, bei dem ich ganz sicher nichts abgenommen habe. Ich hoffe stark auf eine Wiederholung des Laufs in 2017! Vielleicht können wir ja dann – wie auch bei einigen anderen Läufen üblich – die Strecke anders herum laufen!?

Vom Lauf habe ich ca. 160 Bilder mitgebracht. Kerstin, die insgesamt (laut GPS) auch 21,5km im Ith umher gewandert ist, hat noch weitere 300 Bilder nach Hause getragen. Der Auswahlprozess war dementsprechend mal wieder nicht einfach, so dass am Ende locker 100 Fotos ihren Weg auf die Webseite gefunden haben. Prosa liegt mir als Ingenieur fern, deshalb lasse ich einfach mal die Bilder für sich sprechen. Gäbe es im Internet Bilder mit Geruch, würde es übrigens heftig nach Bärlauch riechen. Den gibt es im Ith hektarweise: