LeineTal-Ultra Team Orientierungslauf
Das LeineTal-Ultra Team veranstaltet am 9.6.2018 einen Ultralauf mit 65 km und 1700 HM durch das obere Leinetal und seine angrenzenden Berge. Die Strecke ist gespickt mit Highlights. So gibt es unter anderen zwei Burgen zu sehen, ein altes militärisch nicht mehr genutztes Bunkersystem, eine Bachdurchquerung und noch viele schöne Aussichtspunkte.

Geplant sind 5 VP´s, bei extremer Wetterlage wird es ggf. einen zusätzlichen VP geben.

Startzeit : 7:00 Uhr

Die Maximale Laufzeit : 10 Stunden, cut off Zeit VP 5 8 Stunden.

 

Wie kam es zu der Idee, einen Ultra Lauf im Leinetal zu organisieren?

Ganz einfach, außer der BC Brocken Challenge gibt es hier, in der Region, keine vergleichbare Veranstaltung. Wir haben uns dafür entschieden, unsere tolle Umgebung Läufern aus ganz Deutschland, durch eine gut durchdachte und durchorganisierte Laufstrecke näher bringen zu wollen.

Mein Freund Nico und ich, Stefan Opitz, selber aktiver Läufer, organisieren diesen Lauf mit viel Herzblut und Sachverstand.

Durch unsere eigene Erfahrung, durch die Teilnahme an diversen Läufen, wissen wir, was Läufer brauchen und haben unsere Veranstaltung entsprechend angepasst.

Läuferorientiert und anspruchsvoll !!!

Last euch überraschen.

LG Nico und Stefan

Irgendwann Ende Februar rauschte eine Einladung von Stefan zu diesem Lauf herein und ich habe nicht lange gezögert und mich angemeldet. Trotz diverser Werbung meinerseits für diesen Lauf in Hamburg, Bremen, Hannover, Hildesheim, … standen dann am Ende doch nur ca. 15 Läufer auf der Startliste, von denen 3 auch noch kurzfristig absagen mussten. Schade, dieser Lauf hätte gerne ein paar mehr Starter haben dürfen. So war es jetzt so, dass ungefähr gleich viele Therapeuten (wie M. Neumann seine Betreuer der Verpflegungspunkte immer nennt), wie Läufer am Start waren.

Stefan und sein Team haben für das Drumherum echt viel Aufwand getrieben. 5 Verpflegungspunkte und wegen der Hitze gab es auch noch einen 6., unbemannten VP. Nach dem Lauf dann eine kleine Scheunen-Fete mit Grillgut, Kuchen und kaltem Getränk. Sogar eine Dusche hätte es im Sportlerheim um die Ecke gegeben (wurde aber von mir nicht genutzt). Top …

Auch die Streckenführung gefiel mir. Tolle Single-Trails, immer mal wieder der Ausblick in die Ebene und öfters auch hüfthohes Gras mit Brennesseln. Meine Beine sind ziemlich zerkratzt und jucken 24h später immer noch 😉 Immerhin, der leicht nach Kokos “duftenden” Sonnencreme sei Dank(?), keinerlei Zecken mitgebracht. Große Teile der Strecke führten durch den Wald, was mir bei Nachmittags-Temperaturen von 30°C sehr entgegen kam. Zwischendurch, auf den Abschnitten unter freiem Himmel wurde man aber immer mal wieder gegrillt. Meine Sonnenbrille musste ich schon nach nur einem Kilometer abnehmen, weil der Schweiß an der Innenseite der Gläser herunter lief und alles verschwommen erschien. An den 5 VPs wurden meine beiden 0.75 Liter Trinkflaschen jedes Mal wieder gefüllt, so dass, zusammen mit 2 tee-warmen 0.5l Weizenbieren an den VPs, am Ende bei mir fast 9 Liter Flüssigkeit durchgelaufen sind. Wir sind fast die ganze Zeit in einer lustigen Vierertruppe und mit recht moderatem Tempo gelaufen, so dass die Hitze nie ein ernsthaftes Problem war. Schon zur Hälfte der Strecke stand übrigens fest, dass unsere Vierer-Gruppe die 8h bis VP 5 bzw. 10h bis ins Ziel niemals einhalten kann. Zum Glück wurde auf Grund der Temperaturen dann aber auf diese Cut-Offs verzichtet.

Die Highlights waren die beiden bisher (für mich) unbekannten Burgen (Burg Plesse, Burg Hardenberg), an denen wir vorbeikamen, die Aussichtspunkte oberhalb von Hardegsen und auch der ca. 5km lange Singletrailabschnitt auf dem Weperwanderweg, mit immer wieder tollen Blicken vom Kamm-Weg in die Ebene zwischen Hardegsen und Moringen. Unterwegs sind uns auch oft die ‘S’-Markierungen des Solling-Harz-Querwegs begegnet. Diesen Wanderweg könnte man auch mal Laufen (62km).

Die Strecke bei gpsies.de:

Nicht unerwähnt bleiben soll auch das kleine Flüsschen Harste, in der Nähe der Ortschaft Harste. Stefans Idee war wohl, die 3m hohe und supersteile Böschung runter, durch den 2m breiten Bach hüpfen und dann auf der anderen Seite die 4m hohe steile Böschung wieder rauf. Unsere Gruppe war jedoch irgendwie wasserscheu und hat es vorgezogen mit dem Hinterteil über ein paar Metallschienen zu rutschen. Gut, dass das keiner gesehen hat (siehe Foto) 😉

Einen Großteil der Strecke war durch Stefan aufwändig per Kreidemarkierung gekennzeichnet, obwohl hier und da dann doch ein paar Markierungen mehr nötig gewesen wären. Mit dem GPS in der Hinterhand war das aber nie ein wirkliches Problem. Ich würde sogar beim nächsten Mal den nicht unerheblichen Aufwand mit den Markierungen weglassen. Rein per GPS (oder von mir aus auch per Karte) zu laufen, erhöht die Anforderungen und den Spaß 😉 Auf den 80km des Sünteltrails, die ja z.B. auch komplett ohne Markierungen gelaufen werden müssen, hat mich die souveräne Navigation per GPS schon häufiger diverse Platzierungen in der Ergebnis-Liste nach vorne gebracht. Sozusagen Kompensation läuferischer Schwächen durch routinierten GPS-Einsatz 😉

Die Uhr sagt am Ende 10h49min für 68.9km. Das ergibt eine Durchschnittspace von satten 9:30min/km. Laut Laufuhr haben wir unterwegs 2h13min an den VPs und beim Sightseeing vertrödelt. Wenn man diese 2h13min aus den 10h49min herausrechnet, kommt man auf eine Pace von 7:33min/km. Das wiederum klingt für 1700 Höhenmeter und 30°C gar nicht so schlecht. Die Urkunde weist für unsere Vierergruppe Platz 6 aus. Das klingt doch sehr gut. Böse Zungen könnte aber auch sagen, wir sind letzter geworden 😉 Von den 12 Startern sind ja nur 10 ins Ziel gekommen.

Fazit: Ein “wenig” warm, tolle Strecke und Ecke, alles mit sehr viel Engagement und Einsatz organisiert. Danke an Stefan und das große Team im Hintergrund! Ich wäre auf jeden Fall wieder dabei, falls es ein nächstes Mal geben sollte und es terminlich passt.