Bereits im Mai 2016 gab es diesen Lauf schon einmal. Damals waren allerdings deutlich mehr Teilnehmer dabei. Dieses Mal standen nur 7 Läufer auf der Startliste, von denen dann auch noch Zwei durch “regelmäßig ab Windstärke 8 fällt die Deutsche Bahn wegen Bäumen auf den Schienen aus” nicht rechtzeitig zum Start gelangen konnten 🙁 Ein Dritter konnte oder wollte nicht, somit waren wir dann beim Start in Cuxhaven nur 4 Personen + 1 mutige Fahrradbegleitung.
Mit leichter Verzögerung (es gab bis zum Schluss noch die Hoffnung, ein auf der Anfahrt im Bahnchaos Verschollener könnte noch aus dem nächsten Zug fallen) ging es um 22:10 Uhr an den Start. Durch das Cuxhavener Hafengebiet gelangten wir fix bis zur Grimmershörnbucht. Hier konnten wir allerdings nicht unten am Wasser laufen, sondern mussten auf Grund des Sturm bedingten Hochwassers oben auf dem Deich laufen. Ab Höhe der Kugelbake in Döse konnte es dann allerdings auf dem geplanten Weg an der Strandpromenade weiter gehen. Nur wenige Meter weiter rechts war die tosende Brandung am Strand zu hören und im Licht der Stirnlampen auch zu sehen. In Duhnen verließen wir die Strandpromenade. Von dort ging es weiter Richtung Sahlenburg. Spätestens ab da wurde es dann einsam, und wir liefen die nächsten 30km mit dem Wind ziemlich direkt von vorne. Bei 7 Bft, in Böen war sogar Windstärke 10 angesagt, kostete das ganz schön Körner. Die schnell ziehenden Wolken boten zusammen mit dem Mond aber immer wieder ein entschädigendes tolles Schauspiel für das Auge. Naja, zumindest bis ca. Kilometer 28 in Dorum-Neufeld. Hier wartete Kerstin, wie auch schon 2016, wieder mit allerlei Leckerem für den Magen auf die Läufer. Ein wenig gefuttert und die Trinkflasche gefüllt, ging es weiter. Der Mond war jetzt verschwunden und es fing an zu regnen. Na toll. Der “kleine” Schauer dauert über eine Stunde. Also Kapuze auf und Handschuhe aus dem Laufrucksack gezogen. Zum Glück waren die Handschuhe dabei. Neben Regen und Wind kam jetzt auch noch Kuhfladen-Slalom hinzu. Viele Kilometer ging es durch umzäuntes Gebiet. Der komplette Wirtschaftsweg war hier mit Regen geweichten Kuhfladen belegt. Lecker. Immer wieder lief man auch durch Gruppen von Rindern. Sonderlich stören von einer zweibeinigen Stirnlampe ließen sich diese aber nicht. Manchmal musste man sich den Durchlass durch die meist auf dem Wirtschaftsweg stehenden und Gras kauenden Tiere richtiggehend erbetteln.
Irgendwo zwischen Wremen und Weddewarden, bei Kilometer 40, hörte es dann wieder auf zu regnen. Hier hielt ich kurz an, um die Handschuhe auszuwringen (bis zum Ende sind sie dann mit dem vielen Wind auch wieder fast trocken). Da wir jetzt Richtung Südosten und nicht mehr Richtung Südwesten liefen, war auch der Wind wieder etwas erträglicher. Die letzten 9 Kilometer ging es dann, mit dem schon bekannten zwangsweisen Linke-Seite/Rechte-Seite-Spielchen, durch das Bremerhavener Hafengebiet bis zu den Tiergrotten.
Hier, bei Kilometer 54, stand Helmut mit seinem Wohnmobil als 2. Verpflegungspunkt. Nach einem leckeren Käsebrötchen und einigen Schokokeksen, endete hier meine Reise. Mir reichte heute die Bambini-Strecke. Die gesamte Strecke über 120km überließ ich auch dieses Mal wieder den großen Jungs. Mit dem “drohenden” Grönjer Hammer am nächsten Wochenende war es in meinen Augen nicht sinnvoll, noch weitere Kilometer zu machen. Mit Sturm und Regen war aber auch die kurze Strecke dieses Mal schon eine kleine “nur die Harten kommen in den Garten”-Aktion. Insgesamt 7h28min für 54km.