Nach den Erfolgen von “4 Waden für ein Halleluja”, “Die rechte und die Linke Wade des Teufels” und zuletzt “233km für Bratkartoffeln bei Muttern” jetzt in ihrem Kino: “261km für ein Chili Con Carne beim Filius”!
Lange fürchtete ich, dass die Aktion im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fallen würde, aber mit der Freitagswetterprognose sah es dann plötzlich wieder sehr gut aus. Heiter bis wolkig, max. 23°C. Klasse. Somit wurden am Freitag Abend die Sachen gepackt und es ging am Samstag in der Frühe um 06:00 Uhr an den Start. Brrr, war es anfangs noch kühl. An 10°C muss man sich ja erst wieder gewöhnen. Aber ein toller Sonnenaufgang und der malerisch über den Felder wabernde Nebel entschädigten dann für die schon herbstlichen Temperaturen.
Anfangs war der Wind noch ziemlich zahm und ich kam gut voran. Ein erster Boxenstop erfolgte nach 3 Stunden bei Kilometer 78 an einem Backshop in Gifhorn. Hier lade ich die Tasche mit deftigen Backwaren und 2 halben Liter Kakao voll. Weiter ging’s. Aber schon in Velpke, gerade mal bei Kilometer 110 ein erneuter Stop. Die Gelegenheit war günstig und wer weiß, wo es das nächste mal was zu kaufen geben würde. An einer Tankstelle gab es einen halben Liter gekühltes Radler auf ex, die Trinkflasche wurde wieder gefüllt und für den “Notfall” wanderte noch eine Bifi und eine Cola in die Satteltasche. Tatsächlich lag dann auch bis Burg (bei Kilometer 193), wo ich erneut meine Trinkvorräte ergänzte, kein weiterer Versorgungspunkt an meiner Strecke durch die Weite Sachsen-Anhalts.
Von Wolfsburg bis Magdeburg wehte der Wind (angesagt waren immerhin 3-5 Bft aus SW) dann eher doch aus südlichen Richtungen und bremste auf freien Stücken, die Richtung Südosten führten, doch ganz schön aus. Ab Höhe Magdeburg schien der Wind aber doch wieder mehr aus Westen zu kommen, so dass die Kilometer entlang des Mittellandkanals ziemlich rasant durch rauschten.
Aber der Geschwindigkeitsrausch wurde im Osten generell immer mal wieder unterbrochen, da ich ja meine Strecke möglichst weit ab des großen Verkehrs geplant hatte. Manchmal Betonplattenwege mit fiesen Absätzen nach jeder einzelnen Platte, teilweise diese “lustigen” Betonplatten mit den Löchern wie am Brocken, mal tiefer Sand, buckelige 2-Spurtrassen mit hohem Gras und Bauschutt unten drin und dann wieder zehnmal übergeflickter Asphalt, etc. Ebenfalls sehr beliebt war auch Kopfsteinpflaster. Das Ganze manchmal X Kilometer lang. So etwas gibt es alles rund um Hannover auch, aber ich würde behaupten, nie in solch ausdauernder Länge wie in Sachsen-Anhalt 😉
Insgesamt eine sehr schöne und abwechslungsreiche Tour. Diverse Schlösser und Burgen, ein schöner Abschnitt am Mittellandkanal, tolle Panoramen in der Magdeburger Börde und ein langes Stück auf dem Aller-Elbe-Radweg. Die Tour kann man wiederholen, dann aber werden einige der Abschnitte mit richtig fiesem Untergrund sicherlich weg optimiert.
Der Tacho sagte am Ende 260.93 km bei 950 Höhenmetern und 10:35:h Zeit in Bewegung, bei einer insgesamt verstrichenen Zeit von 13:20h. Donnerschlag, fast 3 Stunden Pause, das kam mir gar nicht so lange vor 😉 Die Durchschnittsgeschwindigkeit in Bewegung lag immerhin bei 24,7 km/h, mit einbezogenen Pausen bei 19.6 km/h.