Nach meinem Debüt beim Grimmershörnbucht-Marathon im Dezember 2011 bin ich gestern zum “Wiederholungstäter” geworden und habe auch meinen 2. Marathon erfolgreich “nach Hause” gelaufen.
In der letzten Januarwoche rauschte etwas überraschend eine E-Mail mit einer Einladung zum “10. Grimmershörnbucht-Marathon” am 18. Februar herein. Nach einigem Hin- und Her-Überlegen und Zögern habe ich mich dann am 8. Februar doch noch mit den Worten “… wenn die Erkältungen weiter an mir vorbeigehen, bin ich dabei” zu dem Lauf angemeldet. Zögerlich deshalb, weil mir klar war, dass ich dieses Mal lange nicht so gut präpariert sein werde, wie beim letzten Mal. Zum Lauf im Dezember hatte ich vorher diverse 35km Trainingsläufe absolviert, einfach um sicher zu wissen “Ja, es geht …”. Seit Dezember habe ich zwar wöchentlich (auch bei -10°C) immer ein bis zwei Läufe zwischen 20 und 25km gemacht, aber die langen Kanten 30+X km fehlten völlig. Naja, der Marathon lief trotzdem, die letzten beiden Runden Runden über jeweils 4.35km waren aber deutlichst anstrengender als bei der ersten Teilnahme.
Zum Thema Erkältung … Am Mittwoch angemeldet und am Samstag fing sie an zu laufen, die Nase. Am Sonntag lief die Nase dann Marathon und zwar in 2h20min 🙂 So schnell konnte ich die Nase gar nicht entleeren, wie sie lief. Zum Glück war der Spuk am darauf folgenden Dienstag (3 Tage vor dem Start) dann wieder vorbei.
Das Wetter? Was soll man sagen? Kaum besser als im Dezember. Etwas weniger Sturm. Dieses mal “nur” Windstärke 5 (in Böen 6), statt Stärke 6 (und in Böen 8), dafür aber deutlich mehr Regen. Ein Mitläufer formulierte das sinngemäß so: “Das Wetter wird vom Veranstalter extra so bestellt. Das soll ja hier auch kein Lauf für Weicheier sein” 🙂 Die Klamotten hingen jedenfalls am Schluss wie ein nasser Sack am Körper. Die Brustwarzen und die Innenseite der Oberschenkel waren von den nassen, schweren Sachen leicht wund gescheuert und unter dem linken Fuß hatte sich mit den pitsche-patsche nassen Socken ein Blase gebildet. Aufgefallen ist mir das aber alles erst hinterher beim Duschen, als die Seife “etwas” brannte. Der allgemeine Schmerz der Beinmuskulatur, der sich nach ca. 35km einstellte, hat dieses Problem zum Glück gut überspielt 🙂
Der MP3-Player blieb während der kompletten Laufdauer “kalt”, weil es sich dieses Mal zufällig ergab, eine “persönliche” Zug-Läuferin und Motivations-Hilfe an der Seite zu haben. “Keine 5 Runden mehr”, “Keine zwei Runden mehr”, “Keine 4km mehr”, “Immer positiv denken” …
Zum Glück haben Läufer ja immer ein (das!?) gemeinsame(s) Thema, auch wenn ich mit dem Erfahrungsschatz meiner Mitläuferin wohl nicht ganz mithalten konnte. Auf den letzten beiden Runden wurde es dann allerdings ruhiger. Es war bei beiden nicht mehr genug Kraft für das Mundwerk vorhanden. Die letzten Krümel Energie wurden komplett für die Beine benötigt. Dafür kamen nun von der Mitläuferin beim Anblick einiger Strandspaziergänger so Gedanken wie “Muscheln sammeln ist doch auch ein schönes Hobby … warum mach ich das nicht … warum tue ich mir das hier an” 🙂 Aber ich war mir sicher: “So richtig ernst gemeint ist das nicht. Am Abend plant sie bestimmt schon den nächsten Start bei irgendeinem Triathlon o.ä.” 🙂
Und danach? Ausgelassene Stimmung bei der “Nachbesprechnung” …
Fazit!?
Bei ebay würde sich’s in etwa so lesen: “1a! Schöner Lauf! Gerne wieder … Vielen herzlichen Dank an das Orga-Team …” 🙂
Achja, Zeiten gab’s natürlich auch. 4h 14min 45s für die 43.5km. Die Marathonstrecke von 42.2km wurde in 4h06min durchlaufen. Also etwas über 1 Minute langsamer als beim letzten Mal. Ich bin aber trotzdem sehr zufrieden damit.
Hier erklärt der Chef, der Race-Director, der laufende Dentist, …, der Presse diesen Marathon,
der an dem Tag bereits zum 10. Mal (!) statt fand: