Ursprünglich war geplant mit den großen Jungs am Freitag Abend von Wehrstedt aus Richtung Harz zu starten, um dann zum Sonnenaufgang auf dem Brocken (Video dazu) zu sein. Ich stand bei Michael schon eine ganze Weile auf der Starter-Liste als ein “Du kannst den Freitag da Abends nicht mit, da ist die Schulabschlussfeier deiner Tochter” kam. Diese sollte nun plötzlich eine Woche vor dem ursprünglich geplanten Termin stattfinden.
Spotan wurde dann aber Plan B verfolgt und statt Freitag Abend in Wehrstedt, ging es Samstag Früh in Ihlienworth mit 13 Läufern an den Start. Sietland-Ultra: 53km auf unendlich langen Geraden durch das platte Land im Elbe-Weser-Dreieck. Hier stammen die Eltern und Großeltern her. Ein Besuch im Gebiet der alten Heimat.

Große Teile des Gebietes liegen auf Höhe des Meeresspiegels und sind von unzähligen Entwässerungsgräben durchzogen. Es ist hier so flach, dass man sich traut, bei einer kleinen Erhebung von 20m über N.N. von einem Berg zu sprechen. Der Gravenberg bei Wanna bot dann bei der klaren Luft tatsächlich einen tollen Blick über die Lüdingworther Kirche hinweg bis zur Elbe Richtung Groden und Altenbruch bei Cuxhaven in ca. 12km Entfernung. Man konnte mühelos die gigantischen, hübsch-hässlichen, aber arbeitsplatzschaffenden Hallen des Windenergieanlagenbaus ausmachen.

Asphalt und Wirtschaftswege auf Schotter, Gras und Sand wechseln sich ab und wir sind auch über die ca. 2 Kilometer langen Holz-Stege durch das Ahlenmoor gelaufen.

Einzelne Abschnitte (insbesondere am Hadelener Kanal) der Strecke gehen dann immer mal wieder 3-4km schnurgerade durch die Landschaft. Hier passt der Spruch mit “Da kann man schon morgens sehen, wer nachmittags zum Kaffee kommt” wirklich.

Immer wieder treffen wir auch auf Stationen des Hadler Sagenweges. Im Ahlenmoor gibt es dann sogar einen Hexentanzplatz. Man muss also gar nicht in den Harz fahren um auf Hexen zu treffen 😉

Zum Abschluss gab es ein sehr reichhaltiges und leckeres Buffet. Vermutlich wieder mal ein Lauf, bei dem man hinterher mehr wiegt als vorher 😉 Weil ein Schwung der schnelleren Läufer schon verschwunden war, konnte ich dann überraschenderweise als Sechstplazierter bei der Urkundenvergabe sogar noch den Preis, der eigentlich für den Drittplazierten gedacht war, gewissermaßen “abstauben”. Vorgenommen hatte ich mir eigentlich eine Zeit unter 6h. Da ich aber recht locker und vor allem mit recht konstantem Tempo die 53km durchgelaufen bin, war ich am Ende dann mit meinen 6h04min doch sehr zufrieden.

Tolle Runde in der alten Heimat bei 1a Wetter. Das hat Spaß gemacht. Vielen Dank an den Organisator Thorsten Unruh und sein Helfer-Team an den Verpflegungspunkten!