Es gab die letzte Zeit schon vermehrt Rückfragen wie “… machst du gar nichts mehr? Da sind ja überhaupt keine aktuellen Posts auf deiner Webseite!”. Letzteres stimmt leider, Ersteres ist aber falsch. Es mangelte in 2023 und 2024 irgendwie an der Zeit meine Marathon- und Ultra-Läufe sowie längeren Rad-Touren hier einzustellen. Bilder sichten, sortieren und dann einen Blogpost darüber zu erstellen, verschlingt halt gerne schnell ‘ne Stunde oder auch mehr. Da die Zeit aber immer knapp war, blieb es hier lange still. Ok, die zur Verfügung stehende Zeit ist jetzt auch nicht wieder mehr geworden, trotzdem versuche ich hier wieder des Öfteren zu schreiben. Ansonsten, wer Strava nutzt, findet dort meine sämtlichen Aktivitäten und auch die Laufliste auf meiner Webseite ist aktuell.
Bisher war ich auf Radtouren oberhalb von 200km ja eigentlich immer solo unterwegs. Nachdem mir dann aber eine Ankündigung für ein Premieren-Brevet über 210km des (neuen) ARA Standorts Weser-Leinebergland über den Weg lief, und dann auch eine mir gut bekannte Person dort Mitorganisator war, wurde sich kurzerhand dort angemeldet. Aus der Ankündigung:
Brevet Premiere
Bei unserem Einstiegsbrevet geht es auf und ab durchs schöne Weserbergland. Wir besuchen den Kaiser an der Porta Westfalica kreuzen mehrfach die Weser und kommen an der Burg Sternberg vorbei.
Gestartet wird zeitgleich in Minden und Hannover mit gegenläufigen Strecken, so dass wir uns zweimal auf der Strecke begegnen.
Bzgl. der 210km machte ich mir keine Sorgen. Strecken zwischen 200 und 300km war ich den letzten 4 Jahren schließlich oft genug (nahezu ganzjährig im Monatstakt) gefahren. Vor den fast 3000 Höhenmetern, die sich nach Veröffentlichung des Tracks, wenige Tage vor der Tour zeigten, hatte ich hingegen mehr Respekt. Mit dem spontan noch aus der Ecke gesuchten Pizzateller (42 – 11’er Kassette) ging es dann aber doch erstaunlich unproblematisch die Berge hoch. Allerdings wurde dabei dann doch des Öfteren auch mal mit Maximalpuls gefahren 😉
Angemeldet waren für den Start in Hannover ca. 50 RadlerInnen, gestartet sind aber wohl nur 32 gut gelaunte RadlerInnnen. Das Wetter? Eine gut gemischte Wundertüte. Nach dem Start zunehmender Wind, 4 Bft. bis in Spitzen 6 Bft. wurden gemeldet. Viel Sonne und dann auch immer wieder lustig kräftige Regenschauer, manchmal sogar mit etwas Graupel dazwischen. “Regenhose an, Regenhose aus” hieß das Spiel. Die Regenjacke behielt ich jedoch nach dem ersten Regenschauer, der uns irgendwo grob bei Kilometer 70 erwischte, dauerhaft an.
Ich hatte 2 Liter Flüssigkeit dabei, meine Taschen im Vorfeld mit Unmengen an Schokoriegeln gefüllt und an einer Bäckerei in Dörentrup auch noch die Arschrakete mit allerlei Gebäck gefüllt. Da es aber bei einer Geheimkontrolle, irgendwo bei Kilometer 68 zwischen Friedrichswald und Nösingfeld, etwas zu Trinken gab, an der Kontrollstelle Talle Trinken und Kuchen, sowie im Clubheim des SV Minden dann sogar zu Kuchen und Trinken auch noch ein belegtes Brötchen dazu kam, habe ich das Meiste meiner eigenen Verpflegung einfach nur 210 Kilometer spazieren gefahren 😉
Nach ziemlich genau 12 Stunden war unsere bestens gelaunte Brevet-Selbsthilfegruppe (gleich mit 3 Brevet-Rookies), die im Laufe der Tour von 2 auf 4 Fahrer gewachsen war, dann im Ziel. Auch hier gab es überraschenderweise noch ein Käsebrötchen für mich. Nach ein wenig Klönschnack, habe ich ein paar wärmere Sachen hervorgekramt und bin, um nicht eine 3/4h auf eine S-Bahn warten zu müssen (die dann vllt. ohnehin mal wieder nicht pünktlich kommt), auch noch die 25km nach Hause geradelt.
1a Organisation, tolle und weitestgehend autoverkehrsarme Strecke mit immer wieder schönen Ausblicken in die Ferne, viel Auf und Ab, gut gelaunte und nette Mitfahrer … Ich glaube, das wird nicht mein letztes Brevet gewesen sein 😉